Ein kleines Land mit grosser Reputation – das ist die Schweiz. Sie behauptet sich in einer breit angelegten Studie gegen grosse Nationen wie die USA, Australien oder Kanada.

Mehr als 150’000 Arbeitskräfte aus 180 Ländern wurden nach ihrem favorisierten Arbeitsstandort befragt. Dabei erreichte die Schweiz einen Platz in den Top Ten. Sie rangiert auf Platz sieben hinter vier angelsächsischen Ländern, dem Nachbar Deutschland und Japan.

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Das Land ist nicht nur beliebt bei den anderen, sondern auch bei den Einwohnerinnen und Einwohnern. Laut der Studie sucht fast ein Viertel aktiv nach einem Job ausserhalb des eigenen Heimatlandes – in der Schweiz sind es nur neun Prozent. Wenn es sie denn doch in die Welt hinauszieht, dann lassen sich Schweizerinnen und Schweizer in den USA, Deutschland, Kanada oder Österreich nieder.

Die Schweizer Lebensqualität ist beliebt

Während bei den anderen Ländern zumeist das konkrete Jobangebot im Fokus steht und sie die Stelle zum Umzug bewegt, so schätzen die Befragten in der Schweiz die hohe Lebensqualität (77 Prozent). Erst auf Platz zwei folgt mit 65 Prozent die Jobqualität, und ein Drittel schätzt das hiesige Gesundheitssystem.

So beliebt die Schweiz und ihre Lebensqualität ist, ein Umzug ins Alpenland stellt eine Herausforderung dar. Deshalb fordern 70 Prozent derjenigen, die umziehen, dass ihr künftiger Arbeitgeber sich um den Zuwanderungsprozess kümmert. Visum, Wohnungssuche oder Umzugshelfer – das alles soll zur Verfügung gestellt werden.

«Im Wettbewerb um Arbeitskräfte aus dem Ausland werden diejenigen Unternehmen gewinnen, die ihren zukünftigen Mitarbeiterbedarf kennen und Talenten attraktive Arbeitsbedingungen sowie organisatorische Hilfestellung bieten», sagt Orsolya Kovacs-Ondrejkovic, Associate Director von BCG und Co-Autor der Studie.

Davide Villa, CEO von Jobcloud, freut sich über das Interesse am Land und plädiert für die Zuwanderung: «Der demografische Wandel stellt den Arbeitsmarkt vor eine grosse Herausforderung: Uns gehen die Arbeitskräfte aus. Ohne Zuwanderung werden wir unseren Wohlstand nicht halten können.»

Gleichzeitig ist die Zuwanderung vielen ein Dorn im Auge. Debatten rund um die Migration bewegen das Land. Sie berge Nebenwirkungen wie Wohnungsmangel und Dichtestress, erhöhe den Treibhausausstoss und gefährde die Ernährungssicherheit. Das Thema bleibt ein Dauerbrenner.

Tina Fischer
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